Portrait of a cute eight-month-old baby in a crib

In den letzten Jahren ist das Thema „kurzes Zungenband“ verstärkt -und somit auffällig- in den Fokus der Stillberatung gerückt. Doch die pauschalisierende Annahme, dass dies durch einen Trend oder aus finanziellen Motiven begründet sei, greift hier absolut zu kurz. Vielmehr erkennen wir zunehmend die komplexen Zusammenhänge von oralen Strukturen und verstehen immer besser, wie wichtig einzelne Zahnrädchen und Prozesse für den gesamten Körper sind. So rücken verkürzte Zungenbänder, Lippenbänder und Wangenbänder immer stärker in den Mittelpunkt, weil sie wirklich Teil von vielfältigen Schwierigkeiten sein können!

Von entscheidender Bedeutung ist es dabei, nicht allein nach dem äußeren Erscheinungsbild zu urteilen, sondern vielmehr die Funktion genau zu betrachten. Aufgrund der Komplexität des Themas „orale Restriktionen“ ist es unerlässlich, Wert darauf zu legen, dass das aufgesuchte Fachpersonal umfangreiche und fundierte Fortbildungen in diesem Bereich absolviert hat und sich kontinuierlich weiterbildet und interdisziplinär vernetzt ist.

Leider ist genau hier oft die Schwierigkeit. Diese Seite soll dich daher unterstützen und wichtige Informationen transparent machen.

Inhalt

Orale Restriktionen - Was ist das?

Orale Restriktionen bezeichnen Einschränkungen in der normalen Beweglichkeit der Zunge, Lippen oder Wangen, die sich auf essenzielle Funktionen wie das Saugen, Schlucken und Sprechen auswirken können. Häufig manifestieren sich diese Restriktionen durch verkürzte Zungen- oder Lippenbänder. Diese natürlichen Strukturen können bei manchen Babys kürzer sein als optimal, was zu Herausforderungen während des Stillens, der Flaschenfütterung und später möglicherweise beim Essen und Sprechen führen kann. In meiner Beratung fokussiere ich mich darauf, Eltern bei der Erkennung und dem Verständnis oraler Restriktionen zu unterstützen, um gemeinsam Lösungen zu finden und eine optimale Entwicklung ihres Babys zu fördern.

Symptome - Wie äußert sich das verkürzte Zungenband?

Die Symptome eines verkürzten Zungenbands können sehr variabel und vielfältig sein, da sie nicht nur von der individuellen Anatomie & Struktur sondern auch von anderen Faktoren wie dem Alter der Betroffenen abhängen können. Auch die Intensität der verschiedenen Symptome variiert sehr. Darüber hinaus können sich die Symptome im Laufe der Zeit ändern. Manche verbessern sich gegebenenfalls und manche neigen zum verschlimmern, insbesondere wenn keine angemessene Behandlung erfolgt. Daher ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Symptome jedes Einzelnen zu berücksichtigen und eine ganzheitliche Betrachtung vorzunehmen, um die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

 

Achtung! Nicht alle Symptome müssen -geschweige denn gleichzeitig- auftreten! Zudem konzentriert sich diese Aufzählung auf die häufigsten Symptome. Es gibt jedoch noch sehr viele mögliche mehr!

Symptome bei Babys

Jedes Baby ist einzigartig und Symptome können variieren! Einige Babys werden nur einige dieser Symptome zeigen, während andere eine größere Kombination verschiedener Symptome aufweisen können.

Optische Auffälligkeiten

A hungry newborn. A baby laying on a striped nappy with tongue out asking for milk. Baby care.
A young mother holds a newborn son in her arms, breastfeeding, lactation.

weitere Auffälligkeiten

Anlaufstellen für Betroffene und Verdachtsfälle

Es ist unfassbar wichtig, sich beim Verdacht auf ein verkürztes Zungenband oder Lippenband an qualifizierte Fachpersonen zu wenden, um eine umfassende Beurteilung und Unterstützung bei oralen Restriktionen zu erhalten. Leider liegt genau hier oft die Schwierigkeit!

Ärzte, Hebammen & Stillberaterinnen haben nicht automatisch Ahnung von verkürzten Zungenbändern

Der einfachen Annahme halber, würde man denken, dass man bei diesem Thema bei jedem Kinderarzt, jedem Zahnarzt, jeder Hebamme, jeder Stillberaterin oder jeder Kinderkrankenschwester gut aufgehoben ist. Leider stimmt dies nicht.

Nicht alle Fachpersonen verfügen automatisch über das Wissen und die Fähigkeiten, um verkürzte Zungenbänder und andere Einschränkungen zu identifizieren. Viele suchen möglicherweise nach falschen Hinweisen oder schließen das Vorliegen einer oralen Restriktion aus, wenn beispielsweise ein Kind die Zunge herausstrecken kann oder gut zunimmt. 

 

Warum gibt es so wenig Fachpersonen auf dem Gebiet der oralen Restriktionen?

Die Inhalte zu oralen Restriktionen sind in der Regel nicht Teil des regulären Studiums oder der Ausbildung und erfordern eine eigenmotivierte Fortbildung, um angemessen darauf reagieren zu können. Ganz häufig stößt man auf das Thema erst durch persönliche Berührungspunkte (z.B. indem das eigene Kind betroffen ist), beziehungsweise ist dann oft erst bereit Zeit und Geld in entsprechende Fortbildungen zu investieren (es braucht viel Zeit aufgrund des komplexen Themas. Und leider sind die Fortbildungen auch oft nicht günstig und verschlingen viel Geld)

Gefahr von Fehleinschätzungen durch Nichterkennen oraler Restriktionen

Häufig haben Eltern, die meine Beratung aufsuchen, bereits eine lange Reise hinter sich und unterschiedliche Einschätzungen von medizinischem Fachpersonal erhalten. Die Berichte über diese Aussagen variieren erheblich:

  • Manche leugnen die Existenz verkürzter Zungenbänder komplett.
  • Manche behaupten, dass sich das einschränkende Zungenband im Laufe der Zeit von selbst auswächst und keine späteren Einschränkungen verursacht.
  • Manche behaupten, dass das Zungenband durch Dehnübungen maßgeblich beeinflusst werden kann.
  • Manche versuchen den Schweregrad anhand der Lage zu beurteilen und differenzieren zwischen „vorderen, stark einschränkenden“ und „harmlosen hinteren“ Zungenbändern. (Spoiler: Die Positionierung ist nicht ausschlaggebend).
  • Manche behaupten, dass Zungenbänder lediglich einem Trend folgen und es dieses Phänomen früher nicht gab.
  • Manche unterstellen, dass die Thematik rund ums Zungenband nur Geldmacherei ist.

Keine dieser Aussagen und Annahmen ist evidenzbasiert richtig. Sie entstehen, weil dass Wissen um einschränkende Zungenbänder leider auch im Gesundheitssektor nicht selbstverständlich ist und häufig eigene Meinungen und „Gehörtes“ wiedergegeben wird obwohl sich nie wirklich und umfassend mit dem Thema beschäftigt wurde.

Um Zungenbänder und ihre Auswirkungen sehen und einschätzen zu können, braucht es viel mehr als eine Meinung und ein paar Minuten Beschäftigung mit dem Thema.

Mein Ziel ist es, in diesem sensiblen Bereich Klarheit zu schaffen und eine verständnisvolle, individuelle Begleitung anzubieten. Hier begegne ich den unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen mit Respekt und biete fundierte Informationen sowie praktische Unterstützung für Eltern, die nach Antworten und Lösungen suchen. 

Gefahr von Fehleinschätzungen & -Begleitungen durch zu geringe Expertise

Leider ist es in letzter Zeit vermehrt anzutreffen, dass z.B. Stillberaterinnen mit wenigen Stunden Fortbildung eigenständig orale Restriktionen begleiten. Auch wenn ich finde, dass jeder das Recht hat irgendwo anzufangen und zu „üben“, so sehe ich es dennoch sehr kritisch, wenn es ohne Begleitung geschieht und den Eltern eben nicht transparent gemacht wird, dass es sich um die Anfänge handelt bzw. denken viele Fachleute auch tatsächlich, dass es mit 4-5 Stunden Fortbildung getan ist und sie ausreichend wissen. Was es für ein riesiges Feld ist, wird ihnen dann viel später klar. Leider sind bei diesem Vorgehen im ungünstigen Fall die Eltern bzw. die Kinder die, die mit Auswirkungen kämpfen.

 

Qualifizierte Fachpersonen erkennen

Qualifizierte Fachpersonen können unter anderem spezialisierte Zahnärzte, Stillberaterinnen oder Logopädinnen sein, die über fundiertes Wissen und Erfahrung in diesem Bereich verfügen. Wichtig: Es bedarf wirklich umfangreicher Fortbildungen und einer spezifischen Expertise, um orale Restriktionen zu erkennen und angemessen zu begleiten. Die entsprechende Fachkraft sollte ihre Fortbildungen transparent und offen zeigen und/oder nennen können. Schwammige Formulierungen wie „in oralen Restriktionen fortgebildet“ sind schwierig, weil dahinter eine Stunde Fortbildung oder 100 Stunden stecken können.

An welche der Berufsgruppen man sich zunächst wendet hängt neben der lokalen Verfügbarkeit auch entscheidend davon ab in welchem Bereich man die Schwierigkeiten hat. Gut und fundiert arbeitende Fachkräfte haben ein Netzwerk und werden euch immer bei Problemen welche nicht in ihren Fachbereich fallen, interdisziplinär verweisen.

Kriterien, auf die du beim Fachpersonal achten kannst

Wenn die Punkte nicht auf der Internetpräsenz zu finden sind, so sollte man euch spätestens auf Nachfragen entsprechend bereitwillig antworten.

Begleitung durch mich

Voraussetzungen & Kompetenzgebiet

Wenn du ein Baby unter 6 Monaten hast und den Verdacht oder die Diagnose auf ein verkürztes Zungenband oder Lippenband hast, dann begleite ich dich sehr gerne und helfe dir einen guten & gangbaren Weg für euch zu finden. 

Als Stillberaterin begleite ich vorrangig gestillte Kinder bei denen ein verkürztes Zungenband oder Lippenband vorhanden ist bzw. der Verdacht darauf vorliegt. Jedoch ist eine Zusammenarbeit auch möglich, wenn du dein Kind ausschließlich mit der Flasche ernährst. Dann sehe ich mir die Flaschengabe anstatt der Stillbeobachtung an.

Bei älteren Säuglingen und jungen Kleinkindern ändert sich das Vorgehen etwas, da sich z.B. die Kooperationsbereitschaft der Kinder hier oft unterscheidet. Termine für Kinder ab 6 Monaten sollten immer nur telefonisch vereinbart werden, damit wir gemeinsam einschätzen können ob und unter welchen Voraussetzungen eine Begleitung zu oralen Restriktionen derzeit möglich & sinnvoll ist. Häufig sind hier altersentsprechend auch Stillprobleme und Probleme bei der Flaschengabe nicht mehr im Vordergrund, so dass hier eher andere Fachdisziplinen vorrangig sind.

Ich habe mich mehrere hundert Stunden mit dem Thema orale Restriktionen beschäftigt, zahlreiche Familien auf unterschiedlichen Wegen in dem Bereich begleitet und bin Mitglied der deutschen Fachgesellschaft für Behandlung oraler Restriktionen (DEFAGOR). Wer möchte, kann sich meine Fort-& Weiterbildungsstunden im Detail und ganz genau hier ansehen: Qualifikationen. Diese öffentliche Transparenz ist mir sehr wichtig, weil es den Umfang der Themenbeschäftigung zeigt.

Es sind Praxistermine & Hausbesuche (Wuppertal +30km) möglich. Onlineberatungen & telefonische Beratungen sind in diesem Thema nur eingeschränkt sinnvoll & möglich.

Möglichkeiten meiner Begleitung

Hilfestellung bei Schwierigkeiten & Erforschung möglicher Ursachen

Ich höre mir eure Situation an & finde mit euch Möglichkeiten zur Optimierung der Situation

Einschätzungen zu oralen Restriktionen & der Funktion

Basierend auf meinem Wissen und meiner Erfahrung teile ich euch mit, ob ich den Verdacht habe, dass orale Restriktionen bei euch eine Rolle spielen könnten. Maßgeblich hierfür sind unser Gespräch, mögliche Symptome, sowie die Beobachtung von Situationen und das Beobachten von z.B. Zungenbewegungen während des Termins. Zur ärztlichen Diagnostik verweise ich euch an kompetente Adressen aus meinem Netzwerk die euch ernst nehmen werden und bei denen ihr für diesen Prozessschritt gut aufgehoben seid.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

mit Hebammen & Entbindungspflegern, Ärztinnen & Ärzten, Logopädinnen & Logopäden, Osteopathinnen & Osteopathen und vielen weiteren Berufsgruppen

Informationen

Gerne beantworte ich eure Fragen und gebe euch Informationen für eure Situation

Begleitung bei Trennungen

Möglich sind Vor- & Nachbegleitung in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Ärztinnen & Ärzten aus meinem Netzwerk

Begleitung bei früher erfolgten Trennungen ohne dauerhafte Besserung

häufig betrifft dies Trennungen in den ersten Lebenstagen im Krankenhaus oder bei unbegleiteten oder unvollständigen Trennungen

Mein Ansatz in der Begleitung von oralen Restriktionen

Meine Begleitung & Beratung verfolgt einen offenen und individuellen Ansatz, der die Bedürfnisse jeder Familie respektiert und ernst nimmt. Mir ist es wichtig, dass ihr als Familie  den Weg bestimmt und die Entscheidungen trefft, die zu euch passen. Auf dem Weg begleite ich euch und stehe euch zur Seite.

Ich höre mir eure Situation an, schaue auf eure Schwierigkeiten, z.B. beim Stillen, und stelle euch Fragen und sammele Hinweise. Bei mir bekommt ihr keine offizielle Diagnose, sondern meine Einschätzung ob ich eine orale Restriktion für wahrscheinlich halte. Außerdem bekommt ihr Infos zu oralen Restriktionen und mögliche Maßnahmen für eure Situation. Solche Maßnahmen sind zum Beispiel die Optimierung des Stillens. Für die ärztliche Diagnostik leite ich euch zu kompetenten und gründlich fortgebildeten Ärzten und Ärztinnen weiter mit denen ich euch dann im Team betreue. Bei Auffälligkeiten die in den Bereich von anderen Fachdisziplinen, z.B. der Osteopathie und Logopädie gehören, leite ich ebenfalls entsprechend weiter und arbeite mit den Fachgruppen gerne interdisziplinär zusammen. Die oberste Goldene Regel in der Begleitung von oralen Restriktionen ist es die eigenen Kompetenzen zu kennen und offen zu kommunizieren wo es die Hilfe anderer Fachdisziplinen braucht.

Mein Part ist das Still- oder Flaschenmanagement, die Wissensvermittlung, das Fragenklären und das „Wege finden“ -gemeinsam mit euch- und wenn eine Trennung gewünscht und ärztlich befürwortet wird, auch das Vor- und das Nachbegleiten nach operativen Trennungen.

Keinesfalls gibt es bei mir 0815-Schablonen und starre Handlungskonzepte a la „Jedes Band muss getrennt werden“. Auch sehe ich meine Aufgabe nicht darin eine Diagnose zu stellen. Ganz im Gegenteil würde dies sogar ganz offiziell meine Kompetenzen übersteigen, da Diagnosen den Ärzten & Ärztinnen vorbehalten sind. Umgekehrt hilft ein reiner Arztbesuch im Bereich der oralen Restriktionen eben auch selten für sich alleine weiter, weil hier die beeinflussten Parameter (z.B. das Stillen) keine oder keine ausreichende Beachtung finden können. Als Fazit bleibt:

 

Ablauf einer Begleitung bei mir

Du vereinbarst einen Termin bei mir über die Online-Terminbuchung, per E-Mail oder Telefon. Nach dem Vereinbarung erhältst du eine Terminbestätigung per E-Mail. Hier findest du auch den Link zu einem kurzen Fragebogen und den Beratungsvertrag zur Voreinsicht. Den Vertrag musst du nicht vorher ausfüllen oder ausdrucken! Den Fragebogen sende mir bitte per E-Mail spätestens 24h vor dem Termin zurück.

Zum vereinbarten Zeitpunkt sehen wir uns am vereinbarten Ort. Hier erzählst du mir warum du da bist und was deine Ziele sind. Wir machen eine Erstanamnese, damit ich ein genaueres Bild von der Situation bekomme. Hier stelle ich dir auch verschiedene Fragen. In der Regel erfolgt darauf die Stillbeobachtung oder Beobachtung der Flaschengabe. Während der Beratung beobachte ich dein Kind gründlich und schaue mir zum Beispiel die mit der Zunge ausgeführten Bewegungen an und achte auf Auffälligkeiten. Danach sprechen wir über mögliche Wege für dich/ euch und legen fest wann wir das nächste Mal voneinander hören oder uns sehen. Bei oralen Restriktionen sind aufgrund der Komplexität und zur Evaluierung der Maßnahmen in der Regel mindestens zwei Termine nötig.

Bei Begleitungen zu oralen Restriktionen sollte auch immer dein Kind dabei sein 🙂 Geschwisterkinder können dabei sein, wenn du dich auch mit ihrer Anwesenheit auf die Beratung konzentrieren kannst. Lebenspartner*innen dürfen immer mit dabei sein! Auch Oma/Opa/Freund*in etc. sind willkommen! Ich bitte euch jedoch, euch für eine erwachsene Begleitperson zu entscheiden, sonst wird es zu voll und unruhig.

Wichtiges Fazit

Orale Restriktionen erfordern immer ein individuelles und interdisziplinäres Vorgehen.

Jeder Fachbereich konzentriert sich dabei auf seine Kernkompetenzen um im Gesamtbild das Bestmögliche für die Familien zu erreichen!